Die Alte Süderelbe

Die Alte Süderelbe war, wie auf alten Karten zu erkennen ist, ursprünglich die Hauptschifffahrtsstraße zum Hamburger Hafen. Noch bis ins letzte Jahrhundert nutzten Schiffe und Kutter diesen Weg, um in den Harburger Hafen zu gelangen. Dass änderte sich erst 1962, als Finkenwerder nach der Sturmflut zum Festland wurde. Die Verbindung zwischen Alter Süderelbe und Elbe wurde gekappt. Lediglich am Storchennest baute man ein Siel, durch dessen Schöpfwerk der Wasserstand in der Alten Süderelbe reguliert werden kann. So wurde das Tidegewässer zwischenzeitlich zu einem Stillgewässer, das zwar keine Tide mehr kennt, mit seinen Flachwasserzonen aber viel Potential für seltene Tier-, Pflanzen oder auch Amphiebienarten bietet.

Blick über die Alte Süderelbe Teil der Alten Süderelbe, die sich wie ein „S“ durch das Gelände schlängelt, ist ein 100 Hektar großes Naturschutzgebiet (NSG Alte Süderelbe), an das sich landeinwärts das Naturschutzgebiet Westerweiden anschließt.

Sowohl die Alte Süderelbe als auch die Westerweiden sind Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten und Rast- und Nahrungsbiet zahlreichen Vogelarten.
Die Alte Süderelbe dient als sogenannter "Vorfluter" und be- und entwässert damit ein rund 90 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet von Finkenwerder über das Alte Land bis hin nach Harburg. Ohne diesen Vorfluter bestünde nicht nur die Gefahr, dass das gesamte Gebiet bei einer Sturmflut regelrecht "absäuft" – auch für den Obstanbau ist das Gewässer unabdingbar, da es durch seine Verbindung in ein ausgeklügeltes Grabensystem eine gleichmäßige Bewässerung der Plantagen garantiert.